Die Macht geht vom Volke aus, so die Übersetzung von Demokratie. Wahlen und Parlamente sind zwar in unserer demokratischen Gesellschaft ein wichtiger Baustein, aber Demokratie, das sind wir alle. Wir alle müssen dieses Prinzip mit Leben füllen und auch darüber wachen. Demokratie bedeutet nicht nur, dass die Mehrheit bestimmt, sondern ebenso, dass die Minderheiten geachtet werden. Die Akzeptanz von Vielfalt macht ein demokratisches Zusammenleben erst möglich.
Ein Blick in die Geschichte
Schon bei der Gründung der Bundesrepublik waren ihre demokratischen Strukturen angelegt, aber nicht jeder hatte sie verinnerlicht, manchen waren die Prinzipien sogar egal. Durch Bewegungen wie die der 68er-Generation wurden demokratische Werte diskutiert, auch in der Praxis eingefordert und ihnen eine Gestalt gegeben. In der DDR war die von Oppositionellen organisierte Beobachtung der Kommunalwahl im Frühjahr 1989 ein wichtiger Schritt zur friedlichen Revolution. Sie forderten ihre mageren Rechte als DDR-Bürger ein und wiesen die offensichtliche Wahlfälschung systematisch nach. Eine vielleicht aussichtslose Aktion brachte das SED-Regime ins Wanken. Diese Beispiele zeigen, dass unser Handeln für einen Wandel sorgen kann.
Gemeinsam Gesellschaft gestalten
Die Macht geht vom Volke aus, aber “das” Volk gibt es nicht. Wir sind verschieden – dick und dünn, seit Generationen hier sesshaft und neu hinzugezogen, liberal und konservativ, Stadtkinder und vom Lande – aber wir müssen alle zusammen leben und zusammen auskommen. Es gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern wir müssen andere überzeugen und gemeinsam Kompromisse finden, für eine Gesellschaft in der wir alle leben möchten.
Wir müssen für die Werte einstehen, die unsere Gesellschaft prägen – beispielsweise Menschenwürde, Gleichberechtigung, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit – damit diese Werte auch dauerhaft geachtet werden. Denn Demokratie ist nicht der Weg des geringsten Widerstandes, auch wenn ein Machtwort eine schnelle, einfache Lösung verspricht. Es kann schlicht eine Verwaltung sein, die lediglich in Ruhe ihre Arbeit machen möchte. Es gilt die demokratischen Prinzipien zu verteidigen, Gleichgültigkeit, vor einfachen Parolen am Stammtisch, aber auch aktiven Gegnern der Demokratie wie rechtsradikalen Gruppierungen.
Engagement für Demokratie
Dafür ist das Engagement jedes Einzelnen notwendig und dieses Engagement kann in Projekten gebündelt werden. Sie stellen sicher, dass die Interessen von Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderungen, einfach Individuen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Bedürfnissen nicht untergehen. Die Initiativen sorgen für Bildung und Verständnis sowie dafür, dass wir einander begegnen und kennenlernen. Denn durch den Austausch werden vorhandene Vorurteile abgebaut und gegenseitige Akzeptanz geschaffen.
So vielfältig unsere Gesellschaft ist, kann auch der Einsatz für Demokratie und Vielfalt sein. Von einem bunten Fest gegen einen Neonaziaufmarsch bis hin zu einem Mehrgenerationenhaus. Ob ehrenamtlicher Sprachkurs für Flüchtlinge oder Bildungsarbeit in einer Friedensinitiative.
Entdecke die Projekte zu Demokratie und Vielfalt in Sachsen-Anhalt.
Weiterführende Links
- Jugendopposition in der DDR: Proteste gegen den Wahlbetrug
- Bundeszentrale für politische Bildung: Die 68er-Bewegung