Medien und Internet

Die mediale Sichtbarkeit ist ein wichtiger Baustein in der politischen Arbeit, denn fast nur dadurch kann man sowohl auf Probleme als auch Erfolge aufmerksam machen. Kleinen Initiativen und Projekten kommt zu Gute, dass es noch nie so einfach war, selbst medial aktiv zu sein. In einem Smartphone steckt die Technik von einem halben Übertragungswagen: Kamera, Fotoapparat, Mikrofon und sogar die Software zum Bearbeiten der Aufnahmen. Bei Bedarf sind die Inhalte in Sekundenschnelle ins Netz hochgeladen. Unzählige Internetseiten, Blogs und Youtube-Kanäle zeugen davon. Ist also Bertholt Brechts alter Traum wahr geworden, dass wir nicht nur Konsumenten hinter den Empfangsgeräten, sondern zugleich auch Sender sind?

Technik allein macht es nicht

Die Technik allein reicht dafür nicht aus. Wie findet das Publikum zu der eigenen Publikation? Und wie steht es mit deren Qualität? Medienpolitische Initiativen setzen weiter auf ein gemeinschaftliches Agieren, um die Fähigkeiten von interessierten Bürgerinnen und Bürgern den technischen Möglichkeiten anzupassen. So wird auch der eigene Text spannend, der Film ansehnlich und durch die erlernten Fertigkeiten ist man zudem in der Lage, andere Medienprodukte besser zu reflektieren. Was bedeutet der mediale Wandel im Netz für die Gesellschaft? Wie geht man mit versehentlicher und absichtlicher Desinformation um? Diese Fragen lassen sich gemeinsam diskutieren, ausarbeiten und das Wissen weitergeben. Aus der Theorie von gesellschaftlicher Teilhabe durch Kommunikation wird so auch tatsächliche Praxis, sowohl online wie offline.

Medien sind mehr als TV und Radio

Heute sind Medien mehr als die klassischen Formen Print, Radio und TV. Das beschränkt sich nicht auf die entsprechenden Online-Varianten – beispielsweise das Online-Portal einer Zeitung mit Artikeln oder die Mediathek des Fernsehsenders –, sondern umfasst auch ganz neue Formen wie soziale Medien, virtuelle Realität oder Apps bis hinzu Erzeugnissen aus dem 3D-Drucker. Sie brechen mit den bekannten Formen. Neue Technologien bestimmen unseren Alltag. Daher ist es konsequent, dass sich auch zivilgesellschaftlich-politisches Engagement damit befasst. Wie kann konstruktiv mit den neuen Möglichkeiten umgegangen werden?

Öffentliches Wissen verfügbar machen

Ein Beispiel für politisches Handeln im digitalen Raum kann eine Open-Data-App sein, die Beschlüsse des Stadtrats oder andere öffentliche Daten der Allgemeinheit zugänglich macht. Wenn Datenschutz und Informationsfreiheit neue Themenfelder in der Politik sind, dann gehört auch die Bildung über und Auseinandersetzung mit Programmierung, technischen Systemen und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen zur politischen Arbeit, auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so scheint. Der lokale Hackerspace, der über aktuelle Trends und Risiken aufklärt und so auch weniger Technikaffinen zu einem selbstbestimmten Handeln verhilft, fällt ebenso darunter, wie der gemeinschaftliche und nicht-kommerzielle Breitbandausbau in Eigenregie. Neue und alte Medienwelt schließen sich dabei nicht aus, sondern ergänzt sich. Meinungen und Erkenntnisse, die sich aus diesen Initiativen bilden, können zum Beispiel auch wieder ganz offline in der Stadtteil-Zeitung publiziert und weitergegeben werden.

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