Menschen aus aller Welt kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Sachsen-Anhalt. Die einen wollen hier studieren, andere fliehen vor Verfolgung und Armut und wiederum ganz andere werden als Fachkräfte angeworben. Die neuen Mitmenschen zu integrieren ist nicht nur eine Herausforderungen, sondern vor allem eine Chance.
Migration – Regelfall statt Ausnahme
Migration ist nichts Neues und in der Geschichte eigentlich der Regelfall. Beispielsweise wanderten im 19. Jahrhundert viele Deutsche in die USA aus. Und als vor gut fünfzig Jahren in beiden deutschen Staaten Arbeitskräfte benötigt wurden, holte man in West „Gastarbeiter“ und in Ost „Vertragsarbeiter“. Während sich die Bundesrepublik lang wehrte, ein Einwanderungsland zu sein, verhinderte die DDR durch Rotation und Abschottung der Arbeitskräfte aktiv die Integration der Vertragsarbeiter. Der Schriftsteller Max Frisch kommentierte passend: „Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen.“
Chancen der Integration
Demokratie bedeutet gemeinsames, vielfältiges Zusammenleben. Wer auf die neuen Nachbarn zugeht, kann vieles lernen, auch über sich und seine eigene Kultur. Neues ist meist eine Bereicherung. Ein ehrenamtlicher organisierter Sprachkurs für Flüchtlinge bietet vielleicht einen Einblick, wie komplex die deutsche Sprache doch ist oder man lernt selbst eine neue Sprache.
Integration bedeutet nicht das Aufgeben einer kulturellen Identität, weder für die Einheimischen noch die Zugewanderten. Gelungene Integration bedeutet ebenso, die Gemeinsamkeiten zu suchen und die Unterschiede wertzuschätzen, sowie eine Kommunikation auf Augenhöhe. Wo Menschen miteinander leben, sind Schwierigkeiten ganz normal. Wichtig ist, wie man damit umgeht und Lösungen findet. Interkulturelle Kompetenz kann man erlernen, am besten durch gemeinsame Projekte und Initiativen. Das kann beispielsweise ein interkulturelles Stadtteilfest sein, wo hiesiger Schichtsalat auf arabisches Taboulé trifft. Denn ein gemeinsames Ziel schweißt zusammen, baut gegenseitige Vorurteile beider Seiten ab und steigert das Verständnis für den Menschen gegenüber.
Engagieren in der interkulturellen Arbeit
Präsent sind die zahlreichen Projekte in der Flüchtlingshilfe: Sprachkurse, Willkommens-Cafés, Begleitung und Beratung. Wichtig sind aber auch die Vereine von und mit Migranten, die in Sachsen-Anhalt schon lange zu Hause sind. Sie bieten Einblicke in Kultur und Bräuche von Südamerika bis Russland.
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